Welche Leistung bieten wir künftig nicht mehr an? Euer Portfolio ist ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor in der Transformation.
- Sebastian Schuetze
- 23. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
In Veränderungsprozessen tun sich viele Unternehmen schwer damit, sich von bestehenden Leistungen zu trennen – selbst wenn diese nicht mehr zur strategischen Ausrichtung passen. Doch genau der kritische Blick auf das Portfolio kann entscheidend für den langfristigen Erfolg sein.

Aus unserer Beratungspraxis kennen wir typische Hürden – und zeigen konkrete Lösungsansätze auf:
1️⃣ Fehlendes Zielbild oder unklare Entscheidungsgrundlagen
Wenn belastbare Daten oder Analysen fehlen, bleibt man häufig lieber beim Altbewährten. Unsere Empfehlung: Ein strukturierter Prozess zur Portfolio-Analyse. Dabei sollten nicht nur finanzielle Kennzahlen (z. B. Umsatz, Marge) einfließen, sondern auch externe Marktfaktoren wie Wachstumspotenziale und Wettbewerb. So entsteht ein fundiertes Bild – und eine solide Basis für Entscheidungen.
2️⃣ Emotionale Bindung und Unternehmenskultur für bestehendes Portfolio
Manche Produkte oder Services sind Teil der eigenen Identität. Ein Abschied fällt entsprechend schwer. In solchen Fällen können ein Carve-out oder gezielter Verkauf gute Alternativen sein – strategisch wie kulturell.
3️⃣ Angst vor Reputationsverlust bei Verzicht auf Leistung
Der Rückzug aus etablierten Angeboten kann negative Reaktionen bei Kunden auslösen. Unser Rat: Kommuniziert frühzeitig, offen und verlässlich. Wenn Ihr zugleich passende Alternativen anbietet, stärkt Ihr das Vertrauen – und reduziert potenzielle Reputationsrisiken.
4️⃣ Fehlende bereichsübergreifende Abstimmung
Silo-Denken, interne Zielkonflikte oder unklare Verantwortlichkeiten erschweren die Konsensbildung. Hier ist Führung gefragt: Die Unternehmensleitung sollte eine klare strategische Richtung vorgeben, bereichsübergreifend moderieren – und Entscheidungen mit Nachdruck umsetzen.
5️⃣ Vermeidung kurzfristiger Risiken in der Transformation
Restrukturierungen können temporäre Nebenwirkungen haben – etwa Know-how-Verlust oder Personalfluktuation. Diese Risiken sind real, aber nicht zwingend ein Ausschlusskriterium. Ein vorausschauendes Risikomanagement sowie eine transparente Kommunikation helfen dabei, Veränderungen erfolgreich zu meistern.
🏁 Fazit
Sich von liebgewonnenen Leistungen zu trennen, fällt selten leicht. Doch mit klaren Entscheidungsgrundlagen, einer ehrlichen Auseinandersetzung mit Ängsten und einer strategischen Perspektive entsteht der nötige Raum, um das Portfolio zu verschlanken – und gleichzeitig Platz für zukunftsfähige Angebote zu schaffen.
Wie geht Ihr in Eurem Unternehmen mit dieser Herausforderung um?